Dermionologie® mit dem BODYGUARD

Die Inhalte der Links in diesem Blog wurden von den Werbenden inzwischen als Reaktion hierauf verändert!

Die Werbung dafür wurde sehr professionell gestaltet!

Der Begriff BODYGUARD im Zusammenspiel mit der rüstungsgleichen Behandlungs-trommel in wohlig warmen Rot-Tönen schafft Vertrauen und dann noch der Aufkleber
für Strahlenfreiheit (NiSV). Insgesamt ein vertrauenswürdiger Schutzmantel.

Dann weist man die Damen auf eine breite Palette von Problemen hin:
Cellulite, Besenreiser, Krampfadern, geschwollene Füße und Ödeme, alles Dank erschlafften Bindegewebes.  

Die Problemlösung aber, die Weltneuheit die gerade erst einem erlesenen Kreis auf einer Hausmesse gezeigt wurde. Man könnte also sagen fast noch ein Geheimtipp.  Man braucht sogar ein Passwort um mehr zu erfahren und ist damit gefühlt dann auch gleich ein Beauty-Professional.

Der Hinweis auf die Überprüfbarkeit der entgiftenden Wirkung wird mit den mitgelieferten Messgeräten wie eine professionelle Laboranalyse dargestellt.

Zum guten Schluß dann noch ein verlockender Werberabatt für die ersten acht Käufer.
Dicker kann man kaum noch auftragen! 

Aber nun zum Bereich für Beauty-Professionals

Auf der Seite für Beauty-Professionals wird der böse Strauss von gesundheitlichen Problemen wiederholt.

Dann wird es aber innovativ:
Erst wird einem erstmal der wirklich innovative und deshalb als Wortmarke geschützte Begriff der Dermionologie® vermittelt. Ein Kunstwort ohne wissenschaftlichen Hintergrund, den man sich für kleines Geld hat schützen lassen. (um Eindruck zu schinden?)

Bei der Methodenbeschreibung geht es innovativ weiter. Hier wird aus den sonst so verhassten Sauerstoff-Radikalen ein Plasma mit hochaktive Sauerstoff Ionen.
Plasma klingt toll, steht aber in diesem Zusammenhang tatsächlich für „heiße Luft“ (energiereiche Luft) und dass sich hinter dem extra-intensiven Rot-/Nah-Infrarotlicht wahrscheinlich ein Mix aus normalen roten Leistungs-LEDs und IR-LEDS verbirgt, den es vergleichsweise billig im Handel gibt (Beispiel) wird nicht näher ausgeführt.

Die angepriesenen Meßgeräte selbst sind der Lacher schlechthin. PH-Wertkontrolle mit banalen PH-Teststreifen (120 Streifen unter 5,-€) als digitales Meßgerät anzupreisen ist schon sehr  mutig.
Einen KT-401-Tester (ca. 32,-€ im Netz) als Plasma Messgerät zu bezeichnen traut sich nicht einmal der Hersteller und selbst Amazon nicht. 

Bei dem Verweis auf ein patentiertes Verfahren wird es schon beinahe kriminell.

Eine auf A1 endende Patentnummer weist auf eine erste Publikation der Offenlegungs-schrift hin. Das ist gerade mal ein Antrag auf spätere Erteilung eines Patents falls es die Prüfung der Patentwürdigkeit besteht. Es ist also kein Patent, wie hier suggeriert wird.
Eine angebliche Weltneuheit dann noch mit einem 6 Jahre alten Fachaufsatz aufzuwerten, bei dem es um die Reduktion feiner Linien, Fältchen und rauer Haut durch Rot- und Nahinfrarot-Licht ging mag noch angehen. Sich aber im Zusammenhang mit dieser „Weltneuheit“ auf einen Nobelpreis aus Anfang des letzten Jahrhunderts zu beziehen ist  eine Frechheit!  Niels Ryberg Finsen bekam 1903 den Nobelpreis für die Behandlung von Hauttuberkulose Lupus Vulgaris mit Rotlicht (Zu einer Zeit also, als konzentriertes rotes Licht immer IR-Licht war, da es damals noch keine Leistungs-LEDs gab). Sich dann auch noch zu trauen die Abbildung einer Nobelpreis-Medallie daneben zu setzen ist mehr als unseriös.

Die Beschreibung der Behandlung selbst.

Bei der blumigen Beschreibung der Behandlungsprozedur wird dann offensichtlich was Werbung sprachlich auszeichnet. Es wird von einem Kokon gesprochen, in der Tierwelt entschlüpft daraus oft ein schöner Schmetterling.
Bei diesem Gerät ist der Kokon jedoch ein banaler Foliensack.
Die Kunden werden also in einen Foliensack gesteckt der mit ionisierter Luft befüllt wird.
Klar ,dass man umweltfreundlich rüberkommen möchte und auf recyceltes/recycelbares Folienmaterial verweist.
Mit diesem Kokon (Plastiksack) steckt man dann in der rot beleuchteten Tonne.

Fazit: 30, 45 oder gar 60 Minuten Garzeit, in einem Plastiksack lassen einen schwitzen.
d.h. Anregung des Hautstoffwechsels, der sich über den Zeitraum sicher im
Wasser- und Mineralhaushalt sowie im PH-Wert des Urins bemerkbar macht.

  Die Rentabilitätsberechnung geht von irrealen Voraussetzungen aus:

Kosten 60 Monate ( 5 Jahre Vertragsbindung!) a netto 168,-€  =  10.080 € + MWSt.

Rechnen wir einfach mal nach:
Arbeitstage in Deutschland 2020 = 255 Tage, das sind 21 Tage/Monat keine 24 !
1 Ruhetag/Woche, dann bleiben nur noch 17 Arbeitstage/Monat bei 49,-€ pro Sitzung bleiben dann bei täglich einer Anwendung pro Monat gerade mal 700,-€ von denen 168,-€ Miete abgehen. Von diesem Ertrag muß man dann korrekter Weise noch die Kosten für die Kokons, die Stromkosten und die anteiligen Allgemeinkosten abziehen (die nicht sehr gering sind weil das ein großes Gerät ist was viel Platz benötigt).

Fazit: Für ein kleineres Studio ein großes Risiko.
Bei nur einer Behandlung alle 2 Tage a 49,-€ ist der positive Ertrag fast gleich null.
           Hier wurde ganz bewusst „schöngerechnet“!      

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